Die fehlende Wissensarbeit…
50-80 % der Intelligenzunterschiede
sind 2010 gemäss dem Stand der
Wissenschaft sind auf Gene zurückzuführen. Der
Intelligenzquotient ist keine absolute
Grösse, sondern bezieht sich auf den
Durchschnitt. Alle Menschen verfügen
über Gene, die u.a. ihr Aussehen
bestimmen, und dank deren sie sprechen,
schreiben, und mathematische
Symbolsysteme verstehen lernen können. Diese
Gene können aber nur zum Tragen kommen,
wenn die Menschen entsprechende Lerngelegenheiten bekommen.
Doch auch mit Letzterem, und auch mit
dem blossen Wunschdenken alleine ist es
nicht getan; der IQ bestimmt also das
Wissen und Können eines Menschen nicht
vollständig. Die öffentlich organisierte
Wissenschaft vermag den reellen
Menschen, also z.B. SIE, nicht zu
erklären; das ist ihr Stolperstein!
Angenommen
die gesamte Bevölkerung eines Landes
hätte vergleichbare Lernchancen, dann
würden Unterschiede in der geistigen
Kompetenz der Einzelnen deutlich. Am
Beispiel der eineiigen Zwillingspaaren
wird klar, dass man nicht alle
Unterschiede auf die Gene zurückführen
kann, aber eineiige Zwillinge, die
zusammen aufgewachsen sind, haben fast
denselben IQ. Interessant ist aber, dass
zweieiige zusammen aufgewachsene
Zwillingspaare, die sich genetisch
ähneln wie normale Geschwister, nur eine
mittlere Übereinstimmung im IQ zeigen.
Das spricht für den starken Einfluss der
Gene. Die Wissenschaft weiss derzeit
noch fast nichts darüber, wo die dafür
verantwortlichen Gene sitzen, oder
welche geistigen Fähigkeiten sie
steuern. Sicher ist, dass sehr viele
solcher Gene über alle Chromosomen
verteilt sind und auf sehr komplexe
Weise zusammenspielen. Die Suche nach
einzelnen Intelligenzgenen war damit
bisher trotz grosser Anstrengungen
vergebens. Das Gleiche gilt bei Pflanze.
An einem schlechten Standort bleiben sie
wie Menschen hinter ihren genetischen
Möglichkeiten zurück.
Jemand, der die
idealen Gene für das Schreibenlernen
mitbringt, aber in einer Umgebung ohne
Schrift aufwächst, hat nichts von seinen
guten Voraussetzungen. Es gilt aber
auch, dass weniger intelligente Menschen
mit Fleiss und Anstrengung in
ausgewählten Gebieten die gleichen
Erfolge erzielen wie intelligente
Menschen. Spezifisches Wissen schlägt
Intelligenz. Der IQ bestimmt also das
Wissen und Können eines Menschen nicht
vollständig. Es ist wie beim Blick durch
ein Mikroskop, da sieht man auch nicht
alles. Zudem fällte der IQ eben auch zu
unterschiedlichen Zeiten in
unterschiedlichen Kulturen anders aus.
Tatsächlich schnitten unsere Grosseltern
im Durchschnitt schlechter ab. Es wäre
aber vermessen, sie deswegen als dümmer
zu bezeichnen. Sie hatten im
Durchschnitt weniger schulische und
ausserschulische Gelegenheiten, ihre
genetischen Anlagen in geistige
Kompetenz umzusetzen. Man muss bei der
entsprechenden Deutung von Ethnien aber
vorsichtig sein. Wenn Studien aus den
USA zeigen, dass dunkelhäutige
Amerikaner im Durchschnitt 15 Punkte
weniger in einem IQ-Test erreichen als
hellhäutige, dann hat das eben vor allem
damit zu tun, dass Afroamerikaner
durchschnittlich in schlechteren
Lebensbedingungen aufwachsen. Bekannt
ist aber, dass Kinder aus Slums in hohem
Masse von Förderungen profitieren. Es
gibt nicht den geringsten Hinweis, dass
Gene, welche die Haut- oder Haarfarbe
bestimmen, in irgendeinem Zusammenhang
zu Intelligenzgenen stehen.
Der Mensch macht also ein
individuelle,
persönlich-relevante Entwicklung durch.
Und die lässt sich weder alleine als
inhaltsleere
bio-chemische Maschine, noch von seiner
personen-neutralen Gesellschaft her bestimmt, und wie wir
alle wissen, auch nicht von
unserem beliebigen Wunschdenken, noch von irgend
einer „interdisziplinären“ Kombination
davon wirklich verstehen. Es gibt also
für Rassen, Ethnien, Kulturen Religionen
etc. kein Gen, das ihre Identität
darstellt. Wenn man also biologistisch
argumentiert, nimmt man dem Individuum
seine Individualität; das Gleiche gilt
wenn man „humanistisch“
personen-neutral, oder rhetorisch
beliebig argumentiert! Solche
Argumentationen beruhen auf Kategoriefehlern und sind wissenschaftlicher
Unfug,
gesellschaftlich gesehen höchst
irreführend und damit gefährlich. Dass
solcher Unfug aber weit verbreitet ist,
zeigt wie zerbrechlich unserer Option I
Gesellschaft damit ist. Im Unverstand
sind eben sind die Ängste vor dem
Fremden, und damit die Versuchung zu
Vorurteilen und daraus Schlimmerem,
gross. An diesem Punkt muss man mit
Option II gegensteuern und die
Auseinandersetzung suchen. Die Welt
verändert sich mit der Eigendynamik
aller nun global organisierten
Vorurteilen immer schneller in nicht
erstrebenswerte, nicht mehr
kontrollierbare Richtungen – damit
allein letztlich ins Chaos.
Und was gibt die Literatur her?
Falsch sei etwa, dass die erschöpfte und
ausgeplünderte Erde jeden Monat von
weiteren 13 Millionen «grossen Primaten»
mehr bevölkert werde, die Eigenheime
über die Landschaft streuen,
benzinfressende Autos fahren, und
Regenwälder roden, um methanrülpsende
Rinder darauf weiden zu lassen. Die
zudem Kriege führen im Namen der
Freiheit, worunter das Recht auf
ungebremsten Konsum und Zugang zu
preisgünstigem Treibstoff zu verstehen
ist. So viel zum falschen. Was aber ist
das richtige Leben? Danach sucht
Walter in Jonathan Franzens
Bestseller "Freiheit" sein ganzes,
überwiegend unglückliches Leben mit
heissem
Bemühen. Das Buch sei brillantes
Handwerk mit nur wenigen Schwächen (vernachlässigte
oder unglaubhafte Figuren, ein paar
Abschweifungen zu viel, eine allzu
grosse Fixierung auf familiär-genetische
Determinierung). Aber es sei auch
ein höchst konventioneller Roman, der
mit der klassischen Psychologie
arbeitet und auf die vollkommene
Durchleuchtbarkeit und Erklärbarkeit
jeglicher Handlung, jeglicher
Gefühlsregung baue. Franzen sei ein
skeptischer Aufklärer, dem nichts fremd
und unerklärlich bleibt und der möchte,
dass es uns Lesern ebenso gehe.
Was diesem in der Anlage taghellen, in
der Tonlage dunklen Buch fehle, sei ein
Schuss Wahnsinn, so die Kritik
des Tages-Anzeigers dazu...
Und doch gibt es über diese Medienflut
hinaus auch unter den
schrecklichsten Umständen immer wieder
Menschen, die sich und ihre Mitmenschen
verstehen, wenigstens in hellen
Augenblicken. Und von ihnen gehen die
wirklich erstrebenswert weiter führenden
Entwicklungen aus, nicht von
Institutionen und mag man sie noch so
als „lernend“ schön reden! Es muss also
etwas ausserhalb der Prinzipien der
inhaltsleeren, weil quantitativen
Natur-, der zwar wortgewaltigen, aber
damit eben bloss „human“
personen-neutralen Human-, und der von
blossen Ideen, damit letztlich
beliebigen Geistes-, bzw. Geisterwissenschaft,
und der Kunst
geben, das wir zuerst einmal als
Gewissensarbeit bezeichnen.
Erfahren Sie
den Kontext
[Ihres
Weges von Option I zu Option II]!
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